Drei Brackeler Teams fuhren nach Magdeburg zur DVM, die U16er und die U10er machten sich dabei als amtierende NRW-Meister und Setzlistenzweite Hoffnungen auf einen Spitzenplatz, die U12er hatten niedrigere Ziele und wollten lediglich die rote Laterne vermeiden. Ihre Spitzen Dakx und Aleks kamen in der U10 zum Einsatz. Die U20er hatten die Quali wegen der permanenten Terminkollisionen in der letzten Saison leider verpasst und die U14er sind trotz guter Leistungen auf dem Ahorn knapp gescheitert, beide kamen auch nicht mehr in den Genuss eines Freiplatzes.
Unsere Delegation war dennoch rekordverdächtig groß. Die Anreise erfolgte mit über 25 Personen per Bahn und PKW ohne Zwischenfälle, selbst die Bahn war trotz angekündigter Sturmschäden pünktlich.Die Unterbringung im bekannten Maritim-Hotel und der angrenzenden Jugendherberge war ebenfalls gut.
Am nächsten Morgen ging es los mit über 800 Spielern, verteilt auf mehrere Säle und eine Kirche war die zentrale DVM ein Großsportevent, da machte sogar Oberbürgermeisterin zur Eröffnung ihre Aufwartung und den ersten symbolischen Zug. Nur die U10er mussten noch bis zum Nachmittag auf den Start warten, sie hatten kürzere Bedenkzeiten und einen engeren Spielplan.
Sowohl die U10er als auch die U16er bekamen es zum Auftakt mit Porz zu tun. Die U10er kamen ganz gut damit zurecht, aber die U16er schrammten nur knapp an einem Fehlstart vorbei. Jona konnte seine verkorkste Stellung gegen Tamila Trunz gerade noch ins Remis retten zum knappen 2,5-1,5 Sieg.
Robert verlor, was seinem angeschlagenem Nervenkostüm nicht gut tat, eigentlich wäre er eine sichere Bank am zweiten Brett, aber nach einigen schlechten Turnierresultaten litten Selbstbewusstsein und taktische Sicherheit. Auch in der zweiten Runde unterlief ihm ein Lapsus, zum Glück waren die Punkte gegen Berlin da schon eingefahren. Jona gelang hier mit Schwarz eine schöne kleine Kombi:
Den Schlüsselzug Txd2 in Erwägung zu ziehen ist eine Sache, aber danach wird es kompliziert. Auflösung hier
Die U12er verloren beide Spiele am ersten Tag, aber einige gute Einzelleistungen waren zu verbuchen und ohne Druck blieb die Stimmung im Team gut.
Die U10er gewannen auch die zweite Runde. Es deutete sich schon an, dass der Titel im direkten Duell gegen die erstgesetzte Mannschaft aus Tegernsee entschieden werden würde. Bis dahin hieß es nicht zu stolpern, sonst würde es bei dem großen Teilnehmerfeld vielleicht nicht einmal zum Titelkampf kommen. Aber Form und Konzentration waren hervorragend, auch am zweiten Tag wurden alle drei Spiele gewonnen und am Ende des Tages waren wir sogar Tabellenführer.
Nach den zwei Auftaktniederlagen gegen höher gesetzte Teams konnten die U12er am zweiten Tag gleich zweimal punkten, besonders Nick hatte einen tollen Lauf mit zwei Siegen. Zur dritten Runde traf auch Simon nach krankheitsbedingter Verzögerung ein und führte sich mit einem Sieg gut ein.
Für die U16er fing der Tag mit einem harterkämpften Erfolg gegen Hamburg gut an, hier wurde Samuel zum Helden des Tages, der eine schlechte Stellung zum 2,5-1,5-Sieg umbiegen konnte. Leider verliess ihn der Kampfgeist eine Runde später gegen Nürnberg, als er eine gewinnbare Stellung beim Stande von 1-2 voreilig Remis gab. Man munkelt eine gewisse Leilah wäre dafür verantwortlich. Die Mannschaft forderte umgehend „Leilahverbot“.
Tag der Entscheidungen
In der sechsten Runde der U10 kam es schließlich zum Showdown gegen Tegernsee. Die Bayern waren nominell mit einem mehr als 230 Punkte höherem DWZ-Durchschnitt klare Favoriten, aber wir waren mit besserer Feinwertung Tabellenführer und ein 2-2 hätte am Ende vermutlich zum Titel gereicht. Und tatsächlich gab es diesen einen Moment, in dem das Fenster zur Sensation sich einen Spalt weit öffnete:
Nach völlig vogelwilder Eröffnung, der Gegner übersah kurz zuvor ein zweizügiges Matt, wendete sich überraschend das Blatt. Hier hätte Feli mit Lxf7+! den Punkt einfahren können, aber entschied sich zum Entsetzen der Follower zu Dd1?? „um Turm und Bauern zu decken“ und verzichtete damit auf jedes Gegenspiel. Kurz darauf stand es 0-3 und Alex gab seine klar bessere Stellung remis. Damit wurden unsere U10er Vizemeister, in jedem anderen Jahr hätte dieses Team vermutlich auch den Titel geholt. In der letzten Runde unterstrich das Quartett die starke Leistung noch einmal mit einem klaren 4-0, auch wenn der nervöse Anhang vorher schon bangte und rechnete, ob denn bei einem 2-2 noch der 2.Platz bliebe.
Die U16er spielten gleichzeitig auch gegen die Turnierfavoriten aus Kiel und kassierten völlig von der Rolle ein 0-4. Jona musste sich dabei gegen den Vizeweltmeister U14 Magnus Ermitsch erwehren. Der spielte letztes Jahr in Darmstadt noch für Lichtenberg und holte für die Berliner den Titel. Jonas Partie verlief zunächst ganz hoffnungsvoll, doch eine Ungenauigkeit kostete einen Bauern und den Punkt. Besonders tragisch war jedoch Samuels Partie, der eine vollkommen gewonnene Stellung noch einstellte, was selbst für die Kommentatoren vom Twitch-Kanal der DSJ vollkommen unbegreiflich war. Die Mannschaft forderte erneut „Leilahverbot“.
Nach der Niederlage waren die Titelträume zerplatzt, aber immerhin war Platz drei noch in ungefährdeter Reichweite, wenn gegen die vermutlich schwächeren Gegner in den beiden letzten Runden nichts mehr schief geht. In Runde sechs gelang dann auch wieder ein ungefährdeter Sieg gegen Stuttgart.
Die U12er schafften am Morgen sogar den ersten Sieg und übertrafen damit schon jetzt ihre Punkterwartung im Turnier, am Nachmittag war die Luft dann aber wieder etwas zu dünn und der Höhenflug beendet.
Guter Schluß
Am letzten Tag wurde unseren U16ern Katernberg zugelost, ein unangenehmes Los, wenn man für Platz drei noch gewinnen muss. Die Katernberger haben ein starkes Spitzenbrett, da kann mit Schwarz schon mal ein Punkt weg sein und dann kommt am Ende schnell ein ungenügendes 2-2 raus. Aber Samuel und Oleks sorgten für eine schnelle 2-0-Führung und Jona stand ebenfalls auf Gewinn. Der volle Punkt kam ihm zwar noch irgendwie abhanden, aber da hatte Robert schon mit einem Remis den Mannschaftssieg abgesichert. Ein 2-2 hätte auch tatsächlich nicht zum 3. Platz gereicht, denn Empor Berlin gelang es noch Nürnberg vom Thron zu stossen. Dadurch wurde Kiel tatsächlich noch Meister.
Auf dem Siegerfoto scheint sich keiner so recht zu freuen, außer Felix, der das Ersatzspielerturnier gewann und sozusagen „Deutscher Meister der Ersatzspieler“ wurde.
Voll zufrieden konnten aber die U12er sein, die zwar gegen Hamburg noch eine Niederlage einstecken mussten und wieder auf den Setzlistenplatz 19 zurückfielen. Trotzdem zeigten alle eine mehr als ordentliche Turnierleistung.
Auch wenn unseren Teams ein Titel versagt blieb, konnte Nicole als Gastspielerin in der U20w für Nordhorn Deutscher Meister werden, herzlichen Glückwunsch!!
Alle Turnierergebnisse und Partien lassen sich auf dem DVM-Portal nachspielen.
Der DSB hat offensichtlich Schwierigkeiten mit seinem DWZ-Portal, die Auswertung der Turnier hat sich lange verzögert, nur die U10 war schon am Spieltag ausgewertet. Dafür wurden sehr zur Freude von Felix, Louis, Andrii und Jonas auch die Ersatzspielerturniere ausgewertet:
Ersatzspieler U10 – Ersatzspieler U12-U20 – DVM U10 – DVM U12 – DVM U16
Unsere eindrucksvolle vereinsinterne DVM-Statistik hat sich auch um drei weitere DVM-Teilnahmen erweitert.