Schach in Coronazeiten

Corona hat ziemlich viel lahmgelegt, auch im Schach. Im März begann der Lockdown und alle Turniere wurden abgesagt. Das Schulschachlandesfinale war das erste Opfer der Absagen, es folgten Mannschaftskämpfe und Spielabende. Kranenburg, Willingen, Ahorn, alles fiel Corona zum Opfer. Aber natürlich wollte niemand lange aufs Schach verzichten. Die erste Ausweichmöglichkeit bot das Internet. Plötzlich schossen Schachturniere auf Lichess und Co. wie Pilze aus dem Boden. Auch die Brackeler Schachgruppe und ihre Untergruppe „Brackel Kids“ für U14er fand sehr schnell eine Riesenresonanz mit täglichen Turnierangeboten. Vor allem für die Kinder war das im Lockdown natürlich eine willkommene Abwechslung. Auch Training per Zoom war eine neue Erfahrung. Manch einer nutzte die Zeit sogar zur Umstellung oder Erweiterung seines Repertoires. Aber natürlich fieberte jeder dem Tag entgegen, an dem man sich mal wieder richtig am Brett gegenüber sitzen konnte. Und mit den ersten Lockerungen vor den Sommerferien konnten auch wieder Veranstaltungen im Vereinsheim durchgeführt werden. Die Wiederaufnahme von Präsenzveranstaltungen bedeutete auch gleichzeitig das Ende des Onlinebooms. Aktuell läuft aber noch die U10-Turnierserie sonntag morgens. Zum Glück haben wir die tote Zeit genutzt und das Vereinsheim buchstäblich „aufgemöbelt“ mit Papierhandtuchspendern und neuen Stühlen. Die eigenen Coronamasken gingen mit zwei Auflagen weg wie warme Semmeln und unsere Schachbibliothek ist jetzt sogar online archiviert. Wenn man nach jeder Krise hinterher etwas stärker dastehen soll als vorher, sind wir auf einem guten Weg.

Die erste Veranstaltung nach dem Lockdown war das Einzelfinale der Grundschulstadtmeisterschaft. Wenigstens dieses Turnier konnte stattfinden, wenn schon sonst alle Highlights im Schulschach abgesagt wurden. Neuer Dortmunder Grundschulmeister ist Maximilian Muschalla von der Landgrafen GS.

Einzelfinale der Grundschulen 2020

DIe Dortmunder Grundschulmeister 2020
Rangliste:  Stand nach der 7. Runde 
Rang Teilnehmer SWZ Schule S R V Punkte Buchh
1. Maximilian Muschalla 1305 Landgrafen GS 6 1 0 6.5 29.5
2. Constantin Luccone 1216 Friedrich-Ebert-GS 5 1 1 5.5 30.5
3. Dang Khoa Nguyen 1172 Gutenberg GS 5 1 1 5.5 26.0
4. Anastasia Schneider 1249 Landgrafen GS 3 3 1 4.5 25.0
5. Daniel Stoll 1289 Landgrafen GS 4 0 3 4.0 31.0
6. Isabel Schiffers 990 Aplerbecker GS 4 0 3 4.0 27.5
7. Louis Safi 1113 Landgrafen GS 3 2 2 4.0 26.5
8. Tim Keller 1017 Fichte GS 3 1 3 3.5 27.0
9. Bojan Arnaut 923 Brüder Grimm GS 3 1 3 3.5 25.5
10. Konstantinos Kourtessidis 982 Landgrafen GS 3 1 3 3.5 24.5
11. Ben Dahmann 867 Peter-Vischer GS 3 1 3 3.5 22.5
12. Moussa Ait Khouya 1034 Aplerbecker GS 3 0 4 3.0 27.5
13. Jannik Jordan 1069 Friedrich-Ebert GS 3 0 4 3.0 22.0
14. Rayan Elhachmi 916 Landgrafen GS 2 0 5 2.0 22.5
15. Nick Libert 1045 Erich-Kästner-GS 2 0 5 2.0 22.0
16. Theo Schneider 660 Erich-Kästner-GS 2 0 5 2.0 18.0
17. Keke Kreienbrock 600 Eichwald GS 1 0 3 1.0 17.5
18. Julian Scheffer 689 Ostenberg GS 0 0 5 0.0 17.0

Die Sommerferien standen weiter unter Coronaeinfluß. Viele Urlaube fanden nicht statt. Umso dankbarer wurden unsere Ferienangebote angenommen. Das erste Treffen außerhalb unseres Vereinsheims führte uns nach Mülheim. Die Mülheimer luden uns zu einem Vergleichskampf ein, der in drei Schnellschachrunden an acht Brettern durchgeführt wurde. Wir konnten den sportlichen Vergleich knapp für uns entscheiden, aber endlich mal wieder rauskommen, schachspielen und eisessen war ohnehin das Wichtigste bei diesem gelungenen Ausflug. Das gilt genau so auch für unsere Fahrradtour ins Freibad Schöne Flöte oder die wöchentlichen Kinoabende.

Aber die DNA eines Schachvereins sind natürlich Schachturniere. So konnten wir neben dem Dienstagsschnellschach auch zwei DWZ-gewertete Turniere anbieten, mittwochs für Einsteiger, freitags für Fortgeschrittene. Das Besondere war, man konnte zu jeder Runde einsteigen und auch mal aussetzen. Das Einsteigerturnier gewann Felix Kommessin. Bei den Fortgeschrittenen dominierte Lando Korten mit 100% vor Jona Bungarten und Boris Vorobyov. Für die größte Turnierüberraschung sorgte aber sicher WWJ auf Platz vier, der den einen oder anderen unerwarteten Treffer landen konnte.

Nach den Ferien herrschen weiter Einschränkungen, spielen mit Maske wird uns noch länger begleiten. Aber eine gewisse Rückkehr zur Normalität findet statt und ein weiterer Lockdown wird uns hoffentlich erspart bleiben.