Großer Preis

Einen festen Termin in unserem Tourplan hat das Grand-Prix-Turnier in Lendersdorf bekommen. Die Reise in den Mittelrhein ist zwar immer ein langer Tag, lohnt aber wegen der reizvollen sportlichen Vergleiche in allen Altersklassen mit der NRW-Konkurrenz. Damit wir um den Teampreis mitspielen konnten, wurde auch in jeder Klasse ein Vertreter ins Rennen geschickt.

In der U20 lief es für Fabian von Anfang an nicht doll und er verabschiedete sich schon recht bald aus dem Anwärterkreis für die Teamwertung. Dafür werden die Punkte der vier besten Spieler eines Vereins aus vier unterschiedlichen Altersklassen gezählt.

Unser größter Joker war dagegen Jona in der U10 und er dominierte seine Altersklasse von Beginn an. Erst in Runde 8 mit 7/7 auf dem Konto gönnte er seinem ärgsten Verfolger ein Remis. Schließlich steuerte Jona sensationelle 8,5 Punkte zur Teamwertung bei.

Bei den Jüngsten in der U8 startete Uri wie die Feuerwehr, spielte fehlerfrei und hatte bis zur Pause 3/3. Dann kam eine einstündige Pause, die U8er spielten nur 7 Runden. Die Pause bekam Uri irgendwie nicht. In Runde 4 konnte er ein gewonnenes Bauernendspiel nicht mehr gewinnen. Danach ging die Konzentration völlig flöten und er verlor alle restlichen Spiele.

Die Organisatoren hatten mich kurzfristig als Schiedsrichter für die U8 „verpflichtet“. Der Job war lustig, aber zeitraubend. Denn bei den Kleinen war ständig was los. Die übliche Frage „Ist das Matt?“ hält hier Schiedsrichter auf Trab, begleitet von aufgeregt winkenden Eltern, die hinter der blauen Grenzlinie kaum die Füße still halten konnten, weil ihr Sprößling Schäfermatt gesetzt hatte und das jetzt amtlich beglaubigt werden musste. Ein weiterer Schwerpunkt war die ständige Feststellung von falschen Zügen. Sinnvollerweise führte erst der dritte regelwidrige Zug zum Partieverlust. Das konnten auch die Jüngsten einsehen. Kuriose Streitfälle wie „Der tritt mich immer unterm Tisch.“ oder „Mein Gegner singt dauernd.“ ließen sich meist problemlos beilegen. Überhaupt gehen die Kinder miteinander sehr meist fair um und kämen fast immer auch ohne Schiedsrichter zurecht.

Leider konnte ich durch diese Aufgabe kaum bei unseren drei U12ern zuschauen, die sehr gut mitmischten. Vor allem Denis war immer vorne dabei und holte schließlich 7 Punkte. Das sieben Punkte schließlich nicht für einen Treppchenplatz reichten, war schon ungewöhnlich, aber für die Teamwertung waren sie Gold wert.

In die Teamwertung schaffte es auch Raphael mit 5,5 Punkten in der U14, obwohl die für seine Verhältnisse eigentlich viel zu wenig waren. An der Verwertung von klaren Vorteilen im Endspiel muss er noch arbeiten.

Auch Ali hatte 5,5 Punkte in der stark besetzten U16-Gruppe auf dem Konto, allerdings schon vor der letzten Runde. Und er spielte noch die letzte Partie des Turniers als der Turnierleiter schon die Teamergebnisse abfragen wollte. Porz stand zu diesem Zeitpunkt bei 27 Punkten und wir bei 26,5 plus die entscheidende Partie von Ali. Die stand Spitz auf Knopf bis zum Ende, aber Ali behielt die Nerven und gewann den zweiten Platz für sich und den Teampreis für uns.

Der Preis wurde natürlich gleich auf der Rückfahrt auf den Kopf gehauen und noch was drauf gelegt.