SF Brackel on tour

Die DVM´s stehen vor der Tür. Auch dieses Jahr fahren wir wieder mit drei Teams durch Deutschland: Die U20er fahren nach Osnabrück, die U14er und U10er nach Magdeburg. Damit fügen wir zu unserer beeindruckenden DVM-Historie drei weitere Nadeln hinzu, fraglich ist allerdings noch die Farbe. Rot wäre ein Deutscher Meistertitel. Ihr werdet hier natürlich alle Berichte von den Spielorten lesen können. Wer immer aktuell auf dem neuesten Stand bleiben möchte, kann aber auch die Webseiten der Ausrichter besuchen.

U20 in Osnabrück: www.dvm-u20.de

Unsere Mannschaft fährt in der Aufstellung Jens Strathoff, Malte Böhm, Andre Reisberg, Jan Schwiddessen, Fabian van Klev, Alex Raschkowski und Dustin Gesinghaus.
Betreut und trainiert wird das Team durch Patrick Zelbel. Außerdem überlegt Kevin Ewe eine eintägige Fantour zu machen, schließlich ist es nicht weit nach Osnabrück.

Donnerstag

In der ersten Runde gibt es gleich mit Titelverteidiger Hamburg einen schweren Brocken. Bei dem großen Wertungsunterschied ist die knappe 2,5-3,5 Niederlage ein respektables Ergebnis. Die zweite Runde gegen Jena wird dagegen knapp gewonnen. 2-2 Punkte sind nach dem ersten Tag eine gute Ausbeute.

Freitag

Morgens gibt es gegen einen starken Gegner aus Forchheim erstmal eine 0,5-5,5 Peitsche. Aber am Nachmittag wird die Pleite mit einem 5-1 gegen Heitersheim fast wieder egalisiert. Nach zwei Tagen stehen die U20er mit 4-4 Punkten voll im Soll. Mit 3/4 ist Fabian van Klev bester Punktelieferant im Team.

Samstag

Der Rhythmus wird unterbrochen, die Vormittagsrunde geht nicht verloren, sondern wird mit 4,5-1,5 gegen Heilbronn gewonnen. Nun nur noch den Nachmittag überstehen…
Leider hat der Rhythmus nur gewechselt, der Kampf gegen Frankfurt wird 2,5-3,5 verloren.

Sonntag

Am letzten Tag holen unsere U20er noch ein Remis gegen den Ausrichtervertreter Hagen und werden damit Neunter. Das ist gegenüber der Startrangliste eine Verbesserung von zwei Plätzen.

U14 und U10 in Magdeburg: www.dvm-schach.de

Die Jüngeren müssen dagegen etwas weiter fahren in die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt. Dort werden die Meisterschaften der U14 und U10 praktisch an einem Ort ausgetragen. Die U14-Mannschaft fährt in der Aufstellung Gregor Flüchter, Tim Birnkraut, Jan Wastian, Nikita Hlopotov und Fabian Stemmler. Die U10er fahren mit Nikolay Kartsev, Mareike Wastian, Vitaliy und Nicole Garbuz und Niklas Riede. Trainiert und betreut werden die Teams von zahlreichen Eltern, Soel Kartsev und Christian Goldschmidt.

Donnerstag

Die U14er starten mit einem Sieg gegen Regensburg und einem Unentschieden gegen Gau-Algesheim ins Turnier. Im letzten Jahr war Gregor unsere sichere Bank, dieses Jahr hat er mit Zeitproblemen zu kämpfen und beide Partien deswegen verloren. Das Feld ist an der Spitze so ausgeglichen wie selten, die ersten 10-11 Mannschaften sind nahezu gleich stark. Papierfavorit Berlin musste auch schon zwei Punkte abgeben.

Die U10er sind an Platz vier gesetzt und starten auch mit zwei Siegen ins Turnier. Aber 39(!) Mannschaften spielen nur sieben Runden, da darf man sich keine Ausrutscher leisten, wenn man am Ende aufs Treppchen will. Heute werden drei Partien gespielt, danach können wir sehen, ob wir vorne mit dabei bleiben.

Freitag

Die U10er verlieren etwas unglücklich gegen die Favoriten aus Porz, aber die beiden anderen Kämpfe werden gewonnen. Vor dem Abschlusstag ist die Rangliste auf den ersten vier Plätzen exakt wie die Startrangliste. Porz und Paderborn führen mit 9 Punkten vor Leipzig und Brackel mit 8. Am Samstag wird diese Spitzengruppe unter sich spielen und die Entscheidung fallen.

In der U14 rückt die Spitze noch enger zusammen und wir sind noch mit dabei. Am Vormittag spielen wir gegen Magdeburg. Das Ausrichterteam liess am Vortag aufhorchen mit einem 2-2 gegen Berlin und einem 4-0 Sieg, wir sind also gewarnt. Der Kampf läuft aber überraschend glatt, obwohl Nikita gleich zu Beginn einen einfachen Gewinn auslässt. Gregor spielt 20 Züge einer vorbereiteten Variante und umgeht damit alle Zeitnotprobleme. Tim ist ein sicherer Rückhalt mit seinem dritten Sieg. Nikita gewinnt doch noch und nur Jan unterläuft einen Einsteller. Damit sind wir mit drei Mannschaften punktgleich an der Spitze.
Am Nachmittag treffen wir auf Porz. Die Porzer haben sich gegenüber der NRW-Meisterschaft noch etwas verstärkt und sind auf dem Papier leichter Favorit. Der Kampf ist auch nicht für schwache Nerven und geht bis den späten Abend. Zunächst lässt sich Fabian mit einem Läuferopfer auf h7 übertölpeln. Dann verpasst sein Gegner jedoch den Sieg und Fabian steht plötzlich auf Gewinn. Tim landet unerwartet in einem schlechten Endspiel. Dann verteidigt er sich jedoch stark mit einem Bauernopfer, muss aber weiter ums Remis kämpfen. Der nächste Rückschlag ereilt uns, als Jan eine Figur einstellt und bald darauf aufgeben muss. Auch Fabian stellt seinen Mehrbauern ein und die Partie nähert sich stark der Remisbreite. Nur Gregor hat noch eine vorteilhafte Stellung. Prognose zu diesem Zeitpunkt ist bestenfalls 2-2. Fabian lässt seinen Gegner in das Endspiel „falscher Läufer“ entkommen, Remis. Doch noch einmal wendet sich das Blatt. Gregor gewinnt sein Endspiel und Tims Gegner stellt seinen Mehrbauern ein, vielleicht doch noch der Sieg? Tims Stellung ist zwar jetzt besser, aber nicht leicht gewonnen und er findet auch keinen Weg, Remis. Am Ende steht ein leistungsgerechtes 2-2. Nach zwei Tagen sind wir Dritter, einen Punkt hinter Halle.

Samstag

Die U10er werden Fünfter. Gegen Vizemeister Paderborn verlieren sie knapp und die letzte Runde gewinnen sie. Eine Superleistung insgesamt, die leider vom Auslosungs- und Turniersystem nicht ausreichend belohnt wird. Nur gegen Platz 1 und 2 verloren, alle anderen besiegt, darunter den Setzlistendritten Leipzig und Platz 4 Lendersdorf. Die astronomische Buchholzzahl wird nicht berücksichtigt, eigentlich hätte den Minis aufgrund ihrer Turnierleistung Platz drei zugestanden. Aber was soll´s, einen Pokal gibt es ja trotzdem noch.
Bemerkenswert: Platz 1,2,4 und 5 gehen nach NRW! Heute bringt der MDR um 19 Uhr einen TV-Bericht über die Meisterschaft.

Anmerkung im Nachhinein: Bei er Auslosung der letzten Runde wurde die Aufhebung der Farbprüfung vom Ausrichter vergessen (Fideregel). Dadurch kam es zu einer inkorrekten Paarung. Richtig wäre gewesen:

3    Stadtilm    (9)    –    GW Leipzig 1    (8)         
4    Brackel    (8)    –    USC Magdeburg    (8)     

Für uns war das letztendlich egal, weil wir gegen Leipzig gewonnen haben, aber für die Sachsen war das durchaus bitter und für Stadtilm ein Geschenk.
Bei so vielen Teilnehmern hätte das Turnier ohnehin mit neun Runden gespielt werden müssen für ein korrektes Endergebnis. Außerdem sind Brettpunkte (wie ich schon ewig predige) als Zweitwertung im Schweizer System für Mannschaften ungerecht. Es werden regelmäßig die Mannschaften bevorzugt, die die schwächeren Gegner hatten und so mehr Brettpunkte holen konnten. Besser wäre Buchholz. Man werfe einen Blick auf die Abschlusstabelle. Bei punktgleichen Mannschaften an der Spitze haben die Teams mit mehr Brettpunkten regelmäßig die schlechtere Buchholz, ein Zufall?

Rang

Mannschaft

TWZ

S

R

V

Man.Pkt.

Brt.Pkt

Buchh

1. SG Porz 1350 6 1 0 13 – 1 22.0 62.0
2. Blauer Springer Paderborn 1 1211 5 2 0 12 – 2 20.5 63.0
3. SG Blau-Weiß Stadtilm 959 5 1 1 11 – 3 19.5 52.0
4. SV Lendersdorf 57 994 4 2 1 10 – 4 19.5 52.0
5. SF Brackel 30 1164 5 0 2 10 – 4 18.5 64.0
6. SG Döllnitz 923 4 1 2 9 – 5 17.0 51.0
7. SV Empor Erfurt 1 1109 3 3 1 9 – 5 16.0 60.0
8. Hamburger SK 1111 4 1 2 9 – 5 15.5 64.0
9. SC Landskrone 865 4 0 3 8 – 6 17.5 56.0
10. BSG Grün-Weiß Leipzig 1 1181 4 0 3 8 – 6 17.0 67.0
11. USC Magdeburg 1 972 3 2 2 8 – 6 16.0 54.0
12. MTV 1876 Saalfeld 1030 3 2 2 8 – 6 16.0 52.0
13. Lübecker SV 950 2 4 1 8 – 6 16.0 52.0
14. SK Lehrte 1020 3 2 2 8 – 6 16.0 51.0
15. SC Borussia Friedrichsfelde 958 4 0 3 8 – 6 16.0 46.0
16. Schachzwerge Magdeburg 1 1016 3 2 2 8 – 6 15.5 46.0
17. Schachpinguine Berlin 1 1044 2 4 1 8 – 6 15.0 49.0
18. BSG Grün-Weiß Leipzig 2 986 3 2 2 8 – 6 14.5 59.0
19. Aufbau Elbe Magdeburg 1068 3 2 2 8 – 6 14.5 43.0
20. Schachpinguine Berlin 2 854 3 1 3 7 – 7 15.5 47.0
21. SV Merseburg 912 3 1 3 7 – 7 14.5 47.0
22. SV Empor Erfurt 2 837 3 1 3 7 – 7 14.0 51.0
23. SF Berghofen-Hörde 772 3 1 3 7 – 7 13.0 36.0
24. SC 1994 Oberland 735 3 1 3 7 – 7 12.5 43.0
25. SG Turm Raesfeld/Erle 820 2 2 3 6 – 8 13.0 42.0
26. SC Ersingen 813 2 2 3 6 – 8 12.5 52.0
27. SV Breitenworbis 2 778 3 0 4 6 – 8 12.0 42.0
28. TuRa Harksheide 804 2 2 3 6 – 8 10.5 50.0
29. SK Langen 681 2 1 4 5 – 9 13.5 49.0
30. USC Magdeburg 2 753 2 1 4 5 – 9 12.5 40.0
31. Meuselwitzer SV 874 1 3 3 5 – 9 11.5 42.0
32. VfB Ottersleben 843 1 3 3 5 – 9 11.0 47.0
33. SK Königsspringer Iserlohn 1934 809 2 1 4 5 – 9 11.0 39.0
34. SK Neumarkt 915 0 5 2 5 – 9 11.0 38.0
35. Schachzwerge Magdeburg 3 727 1 3 3 5 – 9 9.0 48.0
36. SV Breitenworbis 798 2 1 4 5 – 9 8.5 36.0
37. Blauer Springer Paderborn 2 829 2 0 5 4 – 10 11.0 38.0
38. MS Halver-Schalksmühle 779 1 2 4 4 – 10 9.5 45.0
39. Schachzwerge Magdeburg 2 757 1 0 6 2 – 12 9.5 33.0

 

Die U14er übernehmen nach der fünften Runde mit einem 3,5-0,5 gegen Raesfeld die Tabellenspitze! An allen Brettern greift die Vorbereitung, kurzzeitig sieht es nach einem 4-0 aus. Aber Tim gibt sich zum Schluß mit einem Remis zufrieden. Nun könnte man das Turnier eigentlich abbrechen;) Dummerweise sind noch zwei Runden und die nächste führt uns gegen Berlin.
Der Kampf gegen Berlin verläuft ähnlich dramatisch wie der gestern gegen Porz. Tim und Nikita spielen Sg5 im Zweispringerspiel. Während Tim mit einem Mehrbauern rauskommt, wird Nikita im Gegenangriff überrollt. Die Partie von Jan steuert vom Start weg ins Remis. Gregor sackt in der Eröffnung einen Bauern ein, steht aber etwas gedrückt. Damit liegen wir 0,5-1,5 hinten bei Vorteilen an den Spitzenbrettern. Zu diesem Zeitpunkt sieht es so aus als ob Tim gewinnen und Gregor eher Remis sichern muss. Aber Taktikmonster Gregor befreit sich aus der Druckstellung gradezu explosionsartig mit Figurengewinn, Ausgleich. Gleichzeitig lässt sich Tim mit einer Serie von Passivzügen völlig an die Wand drücken. Leider findet er keinen Ausgang mehr aus der Abwärtsspirale und gegen 20 Uhr steht unsere 1,5-2,5 Niederlage fest.

Sonntag

In der letzten Runde spielen wir gegen Halle. Mit einem Sieg sind wir mindestens Zweiter, bei einem Remis vielleicht noch Dritter, bei einer Niederlage im Nirvana. An den vorderen Brettern sind wir stärker und müssen gewinnen, an den hinteren Brettern remis halten. Die erste Bestandsaufnahme nach 90 Minuten ist positiv: Jan hat den König seines Gegners ins Freie gezerrt und steht auf Gewinn, Fabian hat einen Minusbauern im Endspiel.

10:30 Uhr: Jan hat gewonnen und Fabian verloren, Tim hat Kompensation für einen Minusbauern, bei Gregor ist noch nichts passiert. Am Nachbartisch zeichnet sich eine 1-0 Führung für Porz gegen Berlin ab.

11:00 Uhr: Drama, Tims Handy gibt einen Ton von sich. Der Schiedsrichter entscheidet auf Partieverlust, genau in dem Moment, in dem er auf Gewinn steht. Ein Protest wird eingelegt wegen nicht kindgerechter Regelauslegung (§2 der DSJ-Turnierordnung).

11:30 Uhr: Gregor muss sich in ein Dauerschach fügen. Damit ist der Kampf 1,5-2,5 verloren, sofern das Schiedsgericht nicht einer kindgerechten Regelauslegung zustimmt.

12:30 Uhr: Das Schiedsgericht entscheidet mit 3-0 Stimmen gegen uns.
Damit rutschen wir ab auf Platz sechs.

Rang

Mannschaft

TWZ

S

R

V

Man.Pkt.

Brt.Pkt

Buchh

1. TuS Makkabi Berlin 1882 4 3 0 11-3 17.5 57.0
2. USV Volksbank Halle 1681 5 1 1 11-3 17.0 55.0
3. SG Porz 1769 3 3 1 9-5 17.0 54.0
4. SK Langen 1645 3 3 1 9-5 16.0 57.0
5. Chemie Weißensee 1696 4 1 2 9-5 15.0 59.0
6. SF Brackel 1930 1686 3 2 2 8-6 16.5 60.0
7. VSF 1975 Düsseldorf 1486 4 0 3 8-6 15.0 37.0
8. SG Turm Raesfeld 1556 4 0 3 8-6 14.5 54.0
9. SK Gau-Algesheim 1618 3 2 2 8-6 14.5 52.0
10. SK 1908 Göggingen 1674 3 1 3 7-7 16.0 46.0
11. USC Magdeburg 1601 3 1 3 7-7 15.5 52.0
12. USV TU Dresden 1692 2 3 2 7-7 14.5 50.0
13. SK Doppelbauer Kiel 1588 3 1 3 7-7 14.0 41.0
14. SV Backnang 1634 1 5 1 7-7 13.5 58.0
15. Karlsruher SF 1481 3 0 4 6-8 15.0 36.0
16. SC Bavaria Regensburg 1534 2 2 3 6-8 12.0 39.0
17. SG Grün-Weiß Dresden 1549 2 1 4 5-9 10.0 46.0
18. SV Empor Erfurt 1524 1 2 4 4-10 10.5 46.0
19. Gütersloher SV 1501 1 0 6 2-12 9.5 40.0
20. SG Königskinder 1391 0 1 6 1-13 6.5 41.0

 


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