Chronik der U12/U13-Mannschaften

Die Anfänge (1991-94)
Offizielle Meisterschaften für U13-Mannschaften werden erst seit 1991 ausgetragen. Im Zuge der Wiedervereinigung haben sich natürlich auch die beiden deutschen Schachverbände zusammengeschlossen. In der DDR wurden schon eher Mannschaftswettbewerbe in jüngeren Altersklassen durchgeführt, in der BRD gab es bis dahin nur U20-Mannschaften. Für jüngere Altersklassen gab es nur gelegentlich offene Turniere. In einem offenen C/D-Jugend-NRW-Turnier wurde Brackel z.B. 1989 Dritter. Ein positives Resultat der Vereinigung war die DVM-U13, an der wir im ersten Jahr allerdings noch nicht teilgenommen haben.

 

Wegen der historischen Bedeutung sollen hier aber die Ergebnisse erwähnt werden. Es gab eine Verbandsmeisterschaft, bei der sich Stockum, Unna und Wambel weiterqualifizieren konnten. Eine NRW-Meisterschaft wurde noch nicht gespielt, stattdessen gab es regionale 4er-Qualigruppen, deren Sieger zur DVM durfte. Das gelang Münster, Lengerich, Brühl und Unna.  Bei der DVM in Wandlitz konnten die NRW-Vertreter keine Bäume ausreißen, Lengerich wurde Siebter. Erster Deutscher Meister U13 wurde Post Dresden.

Erst mit der Verbandsmeisterschaft 1992 sollte Brackel in Erscheinung treten, zunächst allerdings noch bescheiden. Die erste Brackeler U13-Mannschaft mit Christian Hain, Christian Lenz, Kevin Ewe und Vincent Doddema wurde Sechster.

Ein Jahr später waren wir schon mit zwei Teams am Start, die erste Mannschaft (Christian Hain, Christian Lenz, Christoph Wübbeke, Arthur Zatzkowski) wurde Vierter.

Den ersten größeren Erfolg (Pokal für den dritten Platz) errang ein hoffnungsvolles junges Team, was in den nächsten Jahren noch Großes leisten sollte: Arthur Zatzkowski, Sabrina Köster, Sascha Schmidt, Thorben Retta und Sven Krüger.

Erste Erfolge (1995-96)
1995 wurde unser U13-Team (Arthur Zatzkowski, Sven Krüger, Thorben Retta, Benjamin Ries, Sabrina Köster) erstmals Verbandsmeister und qualifizierte sich für die NRW-Meisterschaft. Dort lief es aber recht unglücklich und das Team wurde nur Vierter, ein Platz, der eigentlich nicht zur DVM-Qualifikation reichte. Nur durch einen Freiplatz konnten wir dann aber doch noch teilnehmen. Unmittelbar vor unserer ersten DVM-Teilnahme passierte aber ein kleines Unglück: Thorben, der sich mittlerweile zum Spitzenspieler gemausert hatte, erkrankte an Masern und konnte nicht mitfahren. Derart geschwächt waren die Erwartungen für unser Abschneiden in Eberstadt natürlich gering, aber das Team schlug sich großartig. Es konnte sogar eine Revanche nehmen für die verpatzte NRW-Meisterschaft und wurde als eins der jüngsten Teams bester NRW-Vertreter auf Platz 11. Ein Jahr später wurden wir in der gleichen Besetzung zwar NRW-Meister mit einem Endspielsieg gegen Bochum, aber schafften bei der DVM nur Platz 12. Diese DVM fand erstmals in Verden bei Bremen statt, ein Spielort den wir später noch öfter besuchen sollten.

Im Herbst 1996 fand eine Familie aus Riga den Weg nach Brackel mit vier schachspielenden Kindern, drei Mädchen und ein Junge, der noch von sich reden machen sollte: Arkadij Naiditsch. Akadij wurde bei uns ein paar Jahre später Großmeister und ist heute der beste Deutsche Spieler.

Serienmeister (1997-2000)
Im Jugendbereich, vor allem bei den jüngeren Altersklassen hatte Brackel sich mittlerweile eine absolut dominante Position in Dortmund und im Ruhrgebiet erarbeitet, die bis heute andauert. Mit vier U13-Mannschaften traten wir 1997 zur Ruhrgebietsmeisterschaft an, mit der einzigen echten Herausforderung, zwei Teams zur NRW-Meisterschaft durchzubringen. Deshalb wurden die besten Spieler etwas verteilt, was aber kurios ausging. Schließlich schafften es zwar tatsächlich alle Teams in die Endrunde, aber dort belegten wir Rang 2,3,4 und 5, weil sich die Mannschaften gegenseitig die Punkte klauten. Erst bei der NRW-Meisterschaft konnte dieser Lapsus mit dem Titel wieder aus der Welt geschafft werden. Bei der DVM in Verden wurden wir schließlich in der Aufstellung Arkadij Naiditsch, Thorben Retta, Sven Krüger und Benjamin Ries erstmals Deutscher Meister!

Bei der Verbandsmeisterschaft 1998 gelang schließlich ein bis heute einzigartiger Triumph: Was im Vorjahr noch missglückte, gelang: Wir belegten Platz 1 und 2 und konnten mit beiden Teams zur NRW-Meisterschaft fahren. Unmittelbar darauf änderte die SJNRW ihre Spielordnung und lässt seither keine zwei Teams eines Vereins mehr zur NRW-MM zu, sozusagen eine Lex Brackel. Bei der NRW-Meisterschaft wurden wir Erster und Vierter. Die Meistermannschaft war mit Arkadij, Jewgenija, Irina und Marija Naiditsch praktisch ein Familienteam, was noch durch Benjamin Ries ergänzt wurde. Weil aber alle Kinder aus der Ersten in diesem Jahr zur DVM U15 bzw. U15w fahren sollten, rückte die Zweite zur DVM U13 nach mit Filip Schatz, Paul Swierczynski, Richard Schöttler und Manuel Speckamp. Und das nicht nur vereinsintern, denn die B-Mannschaft hatte sich mit dem vierten Platz auch sportlich offiziell dafür qualifiziert. Bei der DVM blieb ihr zwar nur der undankbare 20. Platz, aber sicherlich hätten sie den Titel als beste Zweitvertretung von Deutschland verdient. Die eigentliche U13-Mannschaft wurde dafür in diesem Jahr Deutscher Meister U15 und Dritter bei den Mädchen.

Ein Jahr später änderte die DSJ ihre Altersklassen, die U13 wurde zur U12. Aber wir waren wieder als Verbands- und NRW-Meister bei der DVM in Verden dabei. Marija Naiditsch, Filip Schatz, Richard Schöttler und Daria Sohrabi belegten Platz 13.

Das Verden-Mirakel (2000-2008)
Der Beginn des neuen Milleniums wurde geprägt durch das Duell mit den Lokalrivalen Berghofen/Wambel. Auf Verbandsebene hatten wir 2000 zunächst das Nachsehen, gewannen dann aber das Endspiel auf NRW-Ebene. Die DVM (wieder in Verden) verlief jedoch äußerst unglücklich mit Platz 17. Überhaupt hatte die Mannschaft um Jonas Heyden, Dennis Luft, Stefan Nölle und Katharina Schöttler wenig Glück in der Altersklasse U12. Am schlimmsten sollte es jedoch in 2001 kommen, die hoffnungsvolle Mannschaft verpasste sogar mit Platz 5 auf NRW-Ebene die Qualifikation zur DVM. Nicht nur dieser Misserfolg war mysteriös, denn genau in dem Jahr als wir uns nicht qualifizierten, fand die DVM nicht in Verden statt, danach jedoch wieder und da waren wir auch wieder dabei und zwar ununterbrochen bis 2007! Erst 2008 sollten wir uns mal wieder nicht in der U12 qualifizieren und auch in dem Jahr war die DVM U12 erstmals wieder nicht in Verden. In 2008 wurde nämlich dort die DVM U14 durchgeführt, und da waren wir natürlich vertreten!

Für die unglückliche 2001er-Mannschaft sollte es jedoch ein Jahr später eine Genugtuung geben. Bei der Deutschen Schulmeisterschaft in Trier 2002 in der WK IV wurden sie mit dem Immanuel-Kant-Gymnasium Deutscher Meister. Und dieses Turnier war praktisch eine Neuauflage der U12-Vereinsmeisterschaft, bei der unsere Kids nicht mitmachen durften. Die Deutschen U12-Meister aus Breitenworbis und auch die Vizemeister aus Wilhelmshaven konnten sie dort besiegen.

Ab 2002 wurden die Platzierungen wieder einstellig, vielleicht weil mit Patrick Zelbel ein neues Talent die Bühne betreten hat. 2004 wurde sogar nur knapp der Titel verpasst.

DVM U12 2002 (Verden): Platz 6, Verbandsmeister, NRW-Vizemeister
Aufstellung: Dennis Luft, Patrick Zelbel,  Michael Sennholz, Eugen Gorval

DVM U12 2003 (Verden): Platz 4, Verbands- und NRW-Vizemeister
Aufstellung: Patrick Zelbel, Leonid Zeldin, Malte Weiß, Alexander Kartsev, Till Blokisch

DVM U12 2004 (Verden): Platz 2, Verbandsvizemeister, NRW-Meister
Aufstellung: Patrick Zelbel, Jens Strathoff, Till Blokisch, Alexander Kartsev, Malte Weiß

DVM U12 2005 (Verden): Platz 7, Verbands- und NRW-Meister
Aufstellung: Patrick Zelbel, Alexander Kartsev, Nils Birnkraut, Wenzel Matiaske, Eduard Pampushka

DVM U12 2006 (Verden): Platz 14, Verbandsmeister, NRW-Dritter
Aufstellung: Alex Plotkin, Alexander Raschkowski, Jan Schwiddessen, Malte Böhm, Andre Reisberg

DVM U12 2007 (Verden): Platz 15, Verbandsmeister, NRW-Vierter
Aufstellung: Jan Schwiddessen, Andre Reisberg, Uwe Tiemann, Tim Birnkraut

DVM U12 2008 (nicht Verden): nicht dabei, Verbandsvierter, NRW Platz 8.
Aufstellung: Tim Birnkraut, Michael Trümper, Uwe Tiemann, Nils Burghardt

Young Generation (2009-heute)
Unsere Dominanz in der Region ist ungebrochen, aber auf einen Titel bei den U12ern auf deutscher Ebene müssen wir weiter warten. In 2009 hätte ein Treppchenplatz rausspringen sollen, aber das Turnier lief von Beginn an schlecht.

DVM U12 2009 (Arendsee): Platz 11, Verbands- und NRW-Meister
Aufstellung: Aaron Hümmecke, Tim Birnkraut, Jan Wastian, Michael Trümper

DVM U12 2010 (Groß-Dölln): Platz 13, Verbands- und NRW-Meister
Tim Birnkraut, Jan Wastian, Nikita Hlopotov, David Seibert, Marc Thiemann

In 2011 wurden wir souverän Verbandsmeister, belegten bei der NRW-Meisterschaft aber nur Platz 9. Damit werden wir dieses Jahr mal wieder nicht dabei sein. Wir können uns aber mit den Meistertitel in der U14 und U16 ganz gut darüber hinwegtrösten.

Aufstellung: Aaron Slanina, Maximilian Schäde, Patrick Strack, Boris Vorobyov, Lucas Kaluza Die Kleinen können im nächsten Jahr wieder einen viel versprechenden Anlauf nehmen.