Mein Schatz!

Jeden Herbst (seit mittlerweile 76 Jahren) tauscht Haribo Kastanien und Eicheln gegen Weingummi ein. Der Tauschkurs ist 10:1 für Kastanien und 5:1 für Eicheln, also für 5 Kilo Eicheln gibt es 1 Kilo Süsses. Anlass genug, sich mal auf den Weg zu machen, um in Bonn dabei zu sein.

Zunächst muss man natürlich die Kastanien erst mal sammeln, was einem den einen oder anderen Tag im Freien beschert. Bei den schönen Herbsttagen in der letzten Woche war das aber durchaus ein Vergnügen, wenn man denn weiß, wo man suchen muss. Als nächstes muss die Ware transportiert werden, was bei Mengen im Zentnerbereich schon etwas anstrengend werden kann (Notiz an mich selbst: Nächstes Jahr Bollerwagen oder leere Mülltonne auftreiben).

Dann ging es los im genügend großen Wagen nach Bonn. Als einzige fleißige Sammlerin wollte Mareike mitkommen, obwohl wir mit einem gehörigen Schrecken einen Tag vorher erfahren mussten, dass die Aktion von Haribo um einen Tag vorverlegt wurde, weil Firmengründer Hans Riegel aus Bonn (HaRiBo!) kürzlich verstorben ist. Zum Glück nahm man vor Ort aber auch einen Tag später noch Ware an, weil man sich wohl auch denken konnte, dass die Verlegung nicht überall bekannt war. Das hatte Vor- und Nachteile. Ein großer Vorteil war, dass Mareike und ich nicht warten brauchten und mit dem Wagen bis zur Waage vorfahren durften. Das ersparte uns etwa 3-4 Stunden Wartezeit im Nieselregen. Andererseits ist gerade das Spektakel mit Goldbären, Gottschalks und Spielangeboten an normalen Tagen auch etwas Wartezeit wert, so ähnlich wie im Freizeitpark vor der Achterbahn. Was da normalerweise ablief, liessen die Promotrucks und die Container voller Kastanien und zahlreichen Absperrgitter erahnen. Darauf mussten wir leider verzichten. Dafür trösteten wir uns mit einem Besuch im Haribo-Werksverkauf. Das ist ein wahres Schlaraffenland, auch wenn die Preise nur wenig unter normalen Supermarktpreisen liegen, außer man schlägt zu und holt sich für 5 Euro einen Karton mit 4 Kilo Bruchware, so eine Art Wunderkiste.

Fürs nächste Jahr ist auf jeden Fall ein erneuter Besuch in Bonn geplant. Ach so, die gesammelten Kastanien und Eicheln werden übrigens an Wildtiere verfüttert, die vertragen kein Weingummi.