Zweite Jugendmannschaft aufgestiegen!

Zweite U20-Mannschaft wird Verbandsmeister und steigt in die NRW-Liga auf!

Als Gruppensieger durfte unser U20-Nachwuchs zum Aufstiegstichkampf antreten. Schon das war eigentlich ein unerwartet gutes Ergebnis unserer unerfahrenen Truppe, die sich erst im Laufe der Saison in dieser Formation zusammengefunden hatte. Spätestens nach der völlig verpeilten Heimniederlage gegen Mülheim-Nord II mit haufenweise verschenkten Punkten (u.a. einer kampflos und einer wegen Handyklingelns!) konnte man damit eigentlich kaum noch rechnen. Aber alle weiteren Spiele wurden souverän gewonnen und plötzlich waren wir Gruppensieger.

Stichkampfgegner waren die SF Katernberg, die ihre Gruppe zu Null meisterten, ohne dabei auf ihren Spitzenspieler Jens Kotainy zurückgreifen zu müssen. Weil gleichzeitig ein Bundesligawochenende in Essen stattfand, rechneten wir auch nicht unbedingt damit, dass er gegen uns auflaufen würde. Aber von wegen, die Katernberger meinten es ernst und Eddi saß plötzlich einem angehenden IM gegenüber.

Auf der anderen Seite mussten wir kurzfristig auf Dustin verzichten und so kam am letzten Brett Fabian Stemmler zu seinem ersten Einsatz ausgerechnet gegen den Essener Topscorer. Dadurch gerieten wir insgesamt in eine ziemliche Außenseiterrolle. An drei Brettern nominell total unterlegen, darunter Brett 1 und 2, selbst ein mögliches 4-4 würde nun mutmaßlich nicht reichen wegen der Berliner Wertung.

Es ging auch nicht gerade vielversprechend los: Fabian strich die Segel und kurz darauf kam auch Nikita mit der Verlustmeldung. Damit war schon klar: Wir mussten an den vorderen beiden Brettern wenigstens ein Remis holen, aber wer sollte das schaffen? Ganz nebenbei mussten natürlich auch noch vier Spieler gewinnen… Bei bwin-Sportwetten hätte man in diesem Moment eine phantastische Quote für einen Brackeler Erfolg gekriegt.

 

Kurz darauf schafften Marc und David den Ausgleich, Marc hatte dabei etwas Glück, denn sein Gegner verrechnete sich kräftig. Immerhin stand es 2-2 bei gleicher Berliner Wertung. Auch Jans Gegner stellte unter Zeitdruck eine Figur ein, während Baran einen klaren Vorteil erspielen konnte. Aber da blieben noch die bereits erwähnten beiden Spitzenbretter. Michael spielte zwar mutig auf Angriff, übersah aber leider eine starke Fortsetzung und landete in einem klar verlorenen Endspiel. Gleichzeitig verbaselte Baran auch seinen Vorteil, wieder schien alles aussichtslos.

 

Dann kam jedoch die Wende: Michaels Gegner machte einen Zeitnotfehler und gleich den nächsten hinterher, indem er einfach panisch remis anbot. Das nahm Michael dankend an, denn die Stellung wäre weiterhin sehr schwierig geblieben. Da war er, der wichtige halbe Punkt!

 

Eduard hielt sich am Spitzenbrett wacker gegen seinen übermächtigen Gegner, aber dann brachen doch die Dämme. Doch zum Schluss tauschte sein Gegner ziemlich unbedacht und es entstand eine  Stellung fürs Lehrbuch (s.u.). Hier gab Eduard mit Weiß am Zug einfach auf, dabei ist die Stellung remis!!

Pampushka,Eduard (1644) – Kotainy,Jens (2384)

1.Kb1! [1.h4?? würde verlieren. Die Bauernkonstellation h3/g4 sorgt für den maximalen Laufweg des schwarzen Königs und rettet das Remis; 1.Kc1! geht aber auch] 1…Kxb4? wird ganz einfach remis (Bährsche Regel aus dem Damendiplom!) [1…Kd4! 2.Kc2 Ke4 3.Kc3 Ke3 4.Kc2 Kf3 5.Kc3 Kg3 6.Kd4 Kxh3 7.Kc5 Kxg4 8.Kxb5 h5 9.Kc5 h4 10.b5 h3 11.b6 h2 12.b7 h1D 13.b8D Das Damenendspiel muss noch gespielt werden, ist aber auch Remis.] 2.Kb2 Kc4 3.Kc2 verteidigt die Schlüsselfelder (Turmdiplom!), der b-Bauer kann nicht durchkommen 3…Kd4 [3…b4 leitet noch einen letzten Versuch ein 4.Kb2 b3 5.h4! nachdem der schwarze Bauer so weit vorgerückt wurde, geht das außerdem wird der Zugzwang vermieden (5.Kb1? Ohne die anderen Bauern wäre das der richtige Verteidigungszug, aber hier führt er zu Zugzwang 5…Kc3 6.Kc1 b2+ 7.Kb1 Kb3 8.h4 h5 9.gxh5 (9.g5 Kc3) 9…Kc3 10.h6 Kb3 11.h5 Kc3) 5…Kb4 6.g5! h5 7.Kb1 Kc3 8.Kc1 b2+ 9.Kb1 Kb3 10.g6] 4.Kb3 Ke3 5.Kb4 Kf3 6.Kxb5 Kg3 7.Kc4 Kxh3 8.Kd3 Kxg4 9.Ke2 Kg3 10.Kf1 Remis! Schade, schade…

 

Jan konnte seine Partie mittlerweile gewinnen und es kam nur noch auf Baran an. Sein Gegner tauschte schließlich sein schlechtes Turmendspiel in ein verlorenes Bauerendspiel. Nach fast fünf spannenden Stunden Spielzeit konnten wir Baran zum Sieg gratulieren und den Aufstieg feiern gehen.

Im nächsten Jahr dürfen wir nun wieder in der NRW-Liga antreten. Da wird übrigens sonntags gespielt um 11 Uhr morgens. Kleiner Rückblick: Unser letztes Gastspiel mit der Zweiten in der NRW-Liga endete mit dem ungerechtesten Resultat aller Zeiten. Damals mussten wir mit 7-7 Punkten und einem Brettpunkt zu wenig absteigen. Und den hatten wir nur deshalb zuwenig, weil die direkten Kontrahenten gegen die Tabellenführer kampflos gewannen oder ein Remis zugeschoben bekamen. Das können wir nächstes Jahr bestimmt besser machen.

Aufstiegsstichkampf der U20-Verbandsliga am 9. April 2011

SF Katernberg SF Brackel II 3,5-4,5
1 Jens Kotainy (2385) – Eduard Pampushka (1644) 1-0
2 Patrick Imcke (1907) – Michael Trümper (1525) remis
3 Jan Dette (1691) – Baran Tekin (1426) 0-1
4 Patrick Ruhwedel (1426) – Jan Wastian (1415) 0-1
5 Tim Dette (1599) – Nikita Hlopotov (1438) 1-0
6 Michael Dohmen (1325) – David Seibert (1239) 0-1
7 Daniel Wasem (1269) – Marc Thiemann (1218) 0-1
8 Lukas Schimnatkowski (1243) – Fabian Stemmler (824) 1-0